Kino kann Magie: Memoria

Zu den unvergesslichen Sternstunden im Ar­senal gehören die Abende mit Apichatpong Weerasethakul, der im Rahmen von zwei ihm gewidmeten Retrospektiven in den Jahren 2009 und 2023 persönlich zu Gast war. Seine Arbeiten ermöglichen einzigartige Sinneserfahrungen und beweisen, dass die ästhetischen Möglichkeiten beim Filmemachen längst nicht ausgeschöpft sind. Von der Magie seines Kinos zeugt auch der jüngste Film MEMORIA, der zum ersten Mal nicht in Thailand und mit einem internationalen Cast realisiert wurde. Während eines Besuchs im kolumbianischen Bogotá wird Jessica (Tilda Swinton), eine britische Orchideenspezialistin, von einem seltsamen Geräusch verfolgt, das sie nicht mehr schlafen lässt – ein lauter Knall im Kopf, dem sie auf den Grund zu gehen versucht. Dabei hilft ihr ein Tontechniker, der womöglich eine Halluzination ist, sie lernt eine Archäologin (Jeanne Balibar) kennen, die 6.000 Jahre alte Knochen untersucht und begegnet schließlich in den Bergen einem Mann, der sich an alles erinnert und deshalb die Anzahl seiner Eindrücke reduziert. (bik)